Während uns die warmen und trockenen Phasen im Jahr überwiegend auf den Flugplatz und in die Flugzeuge locken, so ist auch das ungemütliche Herbst- und Winterwetter bestens geeignet um sich mit der Fliegerei zu beschäftigen. Bodo Taube, einer unserer sehr erfahrenen Fluglehrer, vermittelt uns Flugschülern in seinem gemütlich eingerichteten Schulungsraum in Schmidtheim das für die Theorieprüfung notwendige Wissen.
Für unser leibliches Wohl sorgt Bodo’s Frau mit leckerer Mittagsverpflegung, allerlei Süßem und auch das obligatorische Käffchen fehlt nicht.
Neben Meteorologie verlangen uns die Themen Luftrecht, Technik, Aerodynamik, Navigation, Funk und menschliches Verhalten unsere gesamte Konzentration ab. Gut, dass wir so gut auf die Prüfung vorbereitet werden!
Nun ist es wieder soweit. Die Zeit um Thermik zu fliegen und die Sonne zu genießen neigt sich dem Ende entgegen. Also ist winterfest machen angesagt. Bis auf den Twin werden alle Segelflugzeuge auseinander gebaut und die Windenhalle für die Wartungsarbeiten umgeräumt.
Die Lepos gehen entmüllt und gesäubert nach oben in die Segelflughalle und deren Batterien überwintern an den Dauerladestationen in der Windenhalle. Die Segelflughalle wird komplett umgeräumt. Es ist ein Art Tetris, aber nach einigen mehr oder weniger kreativen Versuchen haben wir die optimalen Positionen gefunden. Die Ka8 steht schon für Wartungsarbeiten bereit. Ein F-Schleppbetrieb bei einer schönen Hochdruckwetterlage in der kalten Jahreszeit mit dem Twin und der Mücke ist jederzeit möglich. Danke an alle Helfer und die tolle Stimmung! – Michael
§1 des kölschen Grundgesetzes kam am Wochenende 27. – 28.08.2022 wieder voll zur Geltung und stellte seine meteorologische Allgemeingültigkeit unter Beweis.
Die Teilnehmer des Schnupperlehrgangs beim morgentlichen briefing
Was machen wir heute
Wer übernimmt welche Aufgabe
Wie wir das Wetter
Zustand der Flugzeuge
Nur ein paar der Punkte, die vor einem erfolgreichen Tag geklärt sein müssen.
Schon beim briefing am ersten Lehrgangstag war klar: jetzt ist erst mal Geduld angesagt. Das Wetter bot uns zwar alle möglichen Grautöne der Farbskala an, aber das ersehnte Blau des Himmels oder Weiß von schönen Wolken war nicht dabei.
Nun gut, wir hofften auf §5 „Nix bliev wie et wor“ und §3 „Et hätt noch immer jot jejange“ – schließlich gab der Wetterbericht ja Grund zu Optimismus.
Aber ohne Flugzeuge läuft beim Segelfliegen ohnehin recht wenig. Diese galt es erst einmal aufzubauen – eine willkommene Aufgabe, welche die witterungsbedingte Pause sinnvoll ausfüllte. Schon hier konnten unsere Schnuppergäste auf Tuchfühlung mit der Technik gehen, Fragen loswerden und in das Geschehen am Flugplatz eingebunden werden.
Voller Optimismus machten wir uns dann gegen 15 Uhr – die Zwischenzeit hatten wir gemütlich bei Kaffee in geselliger Runde verbracht – tatsächlich noch in Richtung Startplatz auf. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Sollte der Wetterbericht Recht behalten, so würde es gegen 16 Uhr aufklaren und zumindest ein paar Platzrunden wären noch möglich.
Aber…nun ja – es fehlte ja ohnehin noch §2 – Et kütt wie et kütt. Unser Optimismus war leider unberechtigt und so bauten wir gegen 17 Uhr alles wieder ab – Ende Tag 1.
Tag 2 – Es geht los!
Der folgende Tag bot uns dann das sprichwörtliche Sonntagswetter. Endlich ging es für unsere motivierten Schnuppergäste in die Luft und das lange Warten zahlte sich aus. Nach 2 bis 4 Flügen für jeden Gast war das Soll erfolgreich erfüllt. Strahlende Gesichter und die ersten Berichte über das gerade Erlebte machten die Runde.
Wer währenddessen aufmerksam die in der Luft befindlichen Segelflugzeuge beobachtete, der konnte unseren Flugschülern bei deren Trudeleinweisung zusehen. Dieses Manöver ersparten wir jedoch unseren Gästen.
Trudeln:
ein Manöver, das fester Bestandteil der Flugausbildung ist. Falsches Handeln des Piloten könnte bei diesem Flugzustand bis zum Absturz führen.
Nachdem auch dieser Tagesordnungspunkt erfolgreich abgeschlossen war, neigte sich der Tag langsam seinem Ende entgegen. Flugzeuge abwaschen – einpacken – Abschlussbriefing.
„Ich habe mich willkommen und direkt aufgenommen gefühlt. Uns wurde alles gezeigt und sämtliche Fragen ausführlich beantwortet. Die zwei Tage bleiben mir in bester Erinnerung!“
Der diesjährige Sommerlehrgang war ein voller Erfolg. Das Wetter hat wunderbar mitgespielt, auch wenn Temperaturen bis teilweise an die 40°C uns schon Einiges abverlangten.
Aus der Sicht eines Segelflug-Anfängers gesehen, kann ich nach den zurückliegenden 2 Wochen eine Teilnahme, insbesondere zu Beginn der Segelflug-Ausbildung, absolut empfehlen. Es gibt kaum eine bessere Chance so schnell und intensiv, sowohl mit der für mich vollkommen neuen Thematik des Segelfliegens, als auch mit den Vereinskollegen, in Kontakt zu kommen.
Läuft an den ersten Tagen des Lehrgangs alles noch ein wenig holprig, und man steht als Anfänger auch gerne das eine oder andere Mal im Weg, so hat sich doch recht schnell eine gewisse Routine eingestellt und das Zusammenspiel läuft von Tag zu Tag flüssiger.
Zu Beginn des Lehrgangs hätte ich noch nicht damit gerechnet, dass ich nach ca. 1 Woche schon so langsam damit beginne, den Flieger „alleine“ (der Fluglehrer greift natürlich situationsbedingt weiterhin ein) zu starten und zu landen. Die Glückshormone kommen entsprechend schnell in Wallung.
Doch dann wieder das: Wieder falsch reagiert – Mist! – Selten haben sich bei mir Erfolg und Mißerfolg in so rascher Folge abgewechselt. Da heißt es dann nur: „Dran bleiben – weitermachen!“
Mein Fazit: das gemeinsame Hobby verbindet und der Transfer zwischen „alten Hasen“ und „Neulingen“ funktioniert. Ich freue mich auf den nächsten Lehrgang, und hoffe bis dahin das Erlernte nicht komplett vergessen zu haben – aber dafür gibt es ja auch die „normalen“ Flugdienste am Wochenende…
Die Thermik hat zwar ihre Spielchen gespielt, aber das Fliegen hat richtig Spaß gemacht. Eine kleine Mannschaft ist dennoch dieses Wochenende im Sommerlehrgang aktiv.
Hin und wieder sind alle Flugzeuge in der Luft – Zeit, um das Wohlbefinden am Boden zu steigern. Wichtig für den Startleiter: Immer einen kühlen Kopf behalten. Mit unserer neuen Markise am Bus ein Kinderspiel